Der Nordverbund Ausstieg Rechts ist das Netzwerk der zivilgesellschaftlichen Distanzierungs- und Ausstiegsangebote der norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein). Wir arbeiten eng über Ländergrenzen hinweg zusammen und vernetzen Akteur:innen, um Ausstiege aus und Distanzierungsprozesse von (extrem) rechten Einstellungen, Kontexten und Verschwörungsnarrativen zu ermöglichen.
Aktuelles
Innovationen und Impulse der Tertiärprävention im Kontext der (extremen) Rechten
Im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Strategie gegen die (extreme) Rechte fragt ein Sammelband des Dachverbands der zivilgesellschaftlichen Distanzierungs- und Ausstiegsangebote danach, was die Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit für die Gesellschaft tun kann, ebenso wie danach, was die Gesellschaft für Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit tun kann. Ausgehend von den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen dieses Arbeitsfelds der Sozialen Arbeit werden Entwicklungen innerhalb der (extremen) Rechten sowie innerhalb der Bezugsdisziplinen in innovative Impulse und praxisorientierte Anregungen übersetzt. Die Beiträge aus Praxis und Wissenschaft bieten vielfältige Perspektiven an und eröffnen Potenziale für die gesamte Rechtsextremismusprävention.
Begriffe (in) der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit
Innerhalb des Dachverbands der zivilgesellschaftlichen Ausstiegs- und Distanzierungsberatungen „Ausstieg zum Einstieg“ haben wir einen Überblick zu Themen innerhalb der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit erstellt, die zentrale Begriffe unserer Arbeit definieren. Die Mitglieder des Nordverbunds sind Teil der BAG und wirkten an der Veröffentlichung mit.
Hintergrund: Wir bewegen uns in einem Phänomenbereich, über den sowohl in gesellschaftlichen als auch in akademischen Diskursen Uneinigkeiten vorherrschen. Als Dachverband sehen wir es als unsere Aufgabe, einen Überblick über zentrale Begriffe und Inhalte aus dem Feld der Ausstieg- und Distanzierungsarbeit im Phänomenbereich „extreme Rechte“ zu bieten. Deswegen haben wir in Zusammenarbeit mit weiteren Akteur*innen im Bereich der Rechtsextremismusprävention Definitionen zentraler Begriffe der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit erarbeitet.
Die Begriffe dienen als Grundlage für einen intensiven Austausch und bieten allen Beteiligten einen gemeinsamen Ausgangspunkt, um Fachlichkeit und professionelle Verständnisse zu diskutieren. Die Begriffe stellen das Arbeitsfeld der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit in seiner Gesamtheit dar und ergänzen sich gegenseitig.
Buchveröffentlichung: Medienpädagogische Interventionen im Feld der Neuen Rechten
Wie ist es möglich, online in ein Feld zu intervenieren, welches gar nicht adressiert werden will? Die Autor:innen setzen sich mit der Neuen Rechten auseinander und analysieren ihre Strukturen, Inhalte und Strategien in Hinblick auf die genannte Frage. Denn: Die Neue Rechte ist bisher kaum im Blick pädagogischer und bildungspolitischer Angebote. Angesichts dieser Leerstelle hat das Modellprojekt Prisma verschiedene Handlungsoptionen im Feld praktisch erprobt. Wichtige Erfahrungswerte werden in diesem Buch verfügbar gemacht.
Zur Bestellung der Buchveröffentlichung gelangen Sie hier.
Neue Broschüre: „In den Widerspruch gehen“ – 10 Jahre Ausstiegsarbeit Rechts in Hamburg
Im Jahr 2014 das Angebot Kurswechsel – Ausstiegsarbeit Rechts von zwei Mitarbeiter:innen in Hamburg entwickelt und an den Start gebracht. Neben der Herausforderung, in einer Millionenstadt wie Hamburg Fuß zu fassen, ein Konzept zu entwickeln und das Angebot bekannt zu machen, stand zu Beginn auch die feste Etablierung der Beratungsstelle als eine der zentralen Aufgaben im Vordergrund.
Zum zehnjährigen Jubiläum ist nun eine 44-seitige Broschüre erschienen, die Sie hier herunterladen können. Darin wird auf Herausforderungen in der Ausstiegsarbeit eingegangen und wie mit diesen umgegangen werden kann.
Aus aktuellem Anlass: Stellungnahme zu Veranstaltungen mit Aussteiger:innen
Liebe Kolleg:innen,
da wir immer wieder Anfragen zu Veranstaltungen bekommen, bei denen Aussteiger:innen aus (extrem) rechten Szenekontexten auf Podien sitzen oder Schulen, Jugendräume oder Ähnliches besuchen möchten und wie unsere Position als professionelle Beratungsangebote dazu ist, möchten wir an dieser Stelle auf eine Untersuchung des Landesdemokratiezentrums Schleswig-Holstein verweisen.
Von den in den norddeutschen Bundesländern tätigen Distanzierungs- und Ausstiegsangeboten werden keine Aussteiger:innen an Schulen und andere Institutionen vermittelt. Ergänzend zu der Studie sind hier einige Bedenken der Mitglieder des Nordverbundes aufgeführt.
Falls es den Bedarf gibt, sich mit der Biografie von Ausgestiegenen auseinanderzusetzen, ist die Biografie von Timo F., Neonazi (Neonazi), zu empfehlen. Zu diesem Buch gibt es pädagogisches Begleitmaterial, welches der Nordverbund mit herausgegeben hat. Daneben stellen wir Podcasts zur Verfügung; es gibt aber auch etwa spielerische Lernanwendungen. Oftmals ist der Bedarf an Schulen oder Institutionen jedoch ein anderer, bei dem nach einem klärenden Gespräch etwa mit dem regionalen Ausstiegsangebot sinnvollere Alternativen zu einer Lesung oder einem Besuch von Aussteiger:innen gefunden werden können.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.
Was macht eigentlich der Nordverbund?
Wie sieht unsere Arbeit aus und was sind die Inhalte unserer Distanzierungsarbeit?
Unser Video beschreibt unseren Arbeitsalltag.