Der Nordverbund Ausstieg Rechts ist das Netzwerk der zivil­gesellschaftlichen Distanzierungs- und Ausstiegsprogramme der norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein). Wir arbeiten eng über Ländergrenzen hinweg zusammen und vernetzen Akteur:innen, um Ausstiege aus und Distanzierungs­prozesse von (extrem) rechten ­Einstellungen, Kontexten und Verschwörungsnarrativen zu ermöglichen.

Über uns ...

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Pädagogischer Umgang mit Verschwörungserzählungen
Pädagogischer Umgang mit Verschwörungserzählungen

Einblick in eine Auswahl pädagogischer Konzepte und Methoden des Nordverbunds Ausstieg Rechts

In den Jahren des Bestehens des Netzwerkes Nordverbund Ausstieg Rechts haben die einzelnen Mitglieder eine große Vielfalt an Konzepten, Methoden und Haltungen entwickelt und angewandt, die in dieser Handreichung für Interessierte transparent gemacht wird. Die Veröffentlichung bietet einen konkreten Einblick in die Methodendiversität unserer praktischen Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit Rechts und stellt eine Auswahl der unserer Arbeit zugrundeliegenden pädagogischen Konzepte vor.

Dabei beschreiben die Mitglieder jeweils Ansätze und Beispiele aus ihren Tätigkeiten, wodurch eine Sammlung unterschiedlicher Herangehensweisen entsteht, aber kein vollständiger Distanzierungs- und Ausstiegsprozess dargestellt werden kann. Die Handreichung eignet sich daher nicht zur eigenständigen Begleitung eines solchen Prozesses. Sie gibt jedoch eine Idee von möglichen Arbeitsweisen und einer Einbettung in andere sozialräumliche Zusammenhänge.

Stellenausschreibung: Sozialarbeiter:in/Pädagog:in (m/w/d)

Das Projekt „Distance – Ausstieg Rechts“ sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine:n Sozialarbeiter:in/Pädagog:in für die professionelle Ausstiegsbegleitung und -beratung in Süd-Niedersachsen im Rahmen von 30 Wochenstunden. Die Stelle ist zunächst aufgrund der Förderperiode bis zum 31.12.2024 befristet, eine Weiterförderung in 2025 wird angestrebt und ist wahrscheinlich.

Vollständige Ausschreibung (PDF)

Interaktive Lernanwendung / Spiel "Wo ist Romi?" mit pädagogischem Begleitmaterial

Die interaktive Lernanwendung / Spiel "Wo ist Romi?" des Modellprojekts Prisma ist online und kann durchgespielt werden. Weiterhin gibt es dort pädagogisches Material für Fachkräfte, um sie zu unterstützen, die Lernanwendung medienpädagogisch nachhaltig mit ihrer jeweiligen Zielgruppe zu nutzen. Dafür wurden diverse Methoden konzipiert. Vorschläge für Abläufe sind in dem Material genauso zu finden wie Hinweise auf weiterführendes Material zur Vertiefung verschiedener Themen, die in der Lernanwendung nur eingeführt werden. Ein Glossar mit vorkommenden Begriffen rundet das Material ab.

 

rAusgedacht. Ein fiktiver Ausstiegsprozess auf Instagram

Ab August 2023 erscheint jeden Dienstag und Donnerstag auf dem, von der Distanzierungs- und Ausstiegsberatungsstelle Sichtwechsel Bremen betriebenen, Account „r_ausgedacht“ die fiktive Geschichte eines Ausstiegsprozesses aus der (extremen) Rechten. Es wird um eine ehemals verschwörungsgläubige Person gehen, die auf ihrem Instagram Account ihren Ausstiegsprozess Revue passieren lässt. Die einzelnen Posts werden durch Sichtwechsel kommentiert und fachlich eingeordnet. Ziel ist es, am fiktiven Beispiel eines Ausstiegsprozesses einen Einblick in das Beratungsvorgehen zu geben, hinsichtlich möglicher Ein- und Ausstiegsfaktoren zu sensibilisieren und erste Handlungsoptionen für das Umfeld von Personen, die sich in (extrem) rechten Zusammenhängen befinden, bereitzustellen.

 

Und plötzlich war da Krieg? Kontext und Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine

Der Schwerpunkt perspek‘tif:a des Beratungsangebots Kurswechsel im Nordverbund hat in Kooperation mit Hamburg vernetzt gegen Rechts eine Broschüre zu Kontext und Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine herausgebracht. In der Veröffentlichung werden die Themen Antislawismus, spezifische Verschwörungsideologien, rechte Ideologien und Akteur:innen in Russland sowie die pädagogische Arbeit in Schulen beleuchtet.

Mythen und Parolen der türkischen (extremen) Rechten

Hintergründe und Möglichkeiten des pädagogischen Umgangs

Das Teilprojekt Perspek‘tif:a des Beratungsangebots Kurswechsel im Nordverbund hat in Zusammenarbeit mit dem Politikwissenschaftler Ismail Küpeli eine Broschüre zu türkisch-nationalistischen Narrativen und der pädagogischen Bearbeitung solcher Erzählungen herausgebracht. In der Veröffentlichung werden acht typische Mythen bzw. Parolen der türkischen Rechten von Ismail Küpeli historisch eingeordnet, das Team von Perspek’tif:a ergänzt die Ausführungen durch Beispiele aus Sozialen Medien, pädagogische Handlungsoptionen und Hinweise auf bereits vorhandene Bildungsmaterialien.

Drei Steine - Graphic Novel gegen Rechts

Die temporäre Wanderausstellung für Schulen basierend auf der Graphic Novel "Drei Steine" von Nils Oskamp tourt zurzeit durch Norddeutschland und ist gerade in Rostock zu sehen. Der Nordverbund Ausstieg Rechts unterstützt die Ausstellung - holen Sie die Ausstellung inklusive pädagogischem Begleitmaterial an Ihre Schule und kommen Sie ins Gespräch!

Neuer Flyer des Nordverbunds

Der neue Flyer zu den Angeboten des Nordverbunds Ausstieg Rechts ist da: Das Netzwerk arbeitet eng über Ländergrenzen hinweg zusammen und bietet u.a. eine gemeinsame anonyme Online-Beratungsstelle sowie Begleitung für Kader und Funktionär*innen beim Ausstieg an.

Fernsehbeitrag: Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats

Im NRD-Format DAS! saß Tobias Ginsburg auf dem roten Sofa zum Thema seines Buchs „Die letzten Männer des Westens – Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats“. Gleich zwei Angebote des Nordverbunds geben ihre Expertise in kleinen Beiträgen: zum einen Kurswechsel zum Thema Verschwörungserzählungen, zum anderen Distance zum Thema Ausstieg aus rechten Zusammenhängen.

Schriftsteller und Theaterregisseur Tobias Ginsburg | NDR.de – Fernsehen – Sendungen A-Z – DAS!

Umfrage zu Opfererfahrungen im Zusammenhang mit staatlichen Institutionen

Du hast nach einem rassistischen, antisemitischen oder sexistischen Angriff Kontakt mit der Polizei gehabt? Dann nimm an unserer Befragung teil! In einer wissenschaftlichen Studie untersuchen wir, wie Betroffene den Kontakt mit Polizei und Justiz nach vorurteilsmotivierter Gewalt erleben. Aus diesen Erfahrungen wollen wir lernen. Durch deine Teilnahme hilfst du, die Situation für Betroffene im Kontakt mit Polizei und Justiz nach Vorfällen rechter Gewalt zu verbessern. Teilnehmen können Personen ab 18 Jahren, die vorurteilsmotivierte Gewalt erlebt haben und danach mit Polizei und/oder Justiz in Kontakt waren. Unter vorurteilsmotivierter Gewalt verstehen wir sowohl körperliche als auch verbale Angriffe, die auf menschenverachtenden Ideologien wie z.B. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder auf Vorurteilen gegenüber Minderheiten beruhen.

Radiobeitrag: Hat der Justizvollzug ein Extremismus-Problem?

In Dresden stehen fünf JVA-Bedienstete vor Gericht, weil sie ausländische Gefangene aus rassistischen Motiven misshandelt haben sollen. Es ist nicht die einzige mutmaßlich rechte Gruppe, die im Gefängnis arbeitet. Sind es Einzelfälle oder gibt es ein strukturelles Problem?

Radiobeitrag auf Deutschlandfunk, in dem auch Kurswechsel - Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit Rechts interviewt wird.

Veröffentlichung: Fokusheft „Verschwörungserzählungen“

Das neue Fokusheft „Verschwörungserzählungen – Herausforderungen für die Präventions- und Interventionsarbeit“ von Kurswechsel - Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit Rechts bietet neben einem Überblick über Inhalt, Struktur und Interventionsmöglichkeiten von Verschwörungserzählungen neue Aspekte auf bislang eher unterbeleuchtete Themen des Phänomenbereichs: zum einen zu Zusammenhängen zwischen Verschwörungserzählungen und Gender, zum anderen zur Rolle von christlichem Glauben und Verschwörungsdenken. Zudem wird die Erprobung eines Zugangswegs in der Tertiärprävention dargestellt einschließlich eines Plädoyers, viel mehr Anspracheformate zu erproben und zu versuchen, in diese Filterblasen einzudringen, um auch hier Irritationsmomente zu setzen und ein Gesprächsangebot zu machen. Das Heft kann auch gern als Druck kostenfrei bestellt werden.

Fehlendes Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit

In diesem Jahr jährt sich ein denkwürdiges Urteil des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) zum 50.Mal. In diesem wurde 1972 festgestellt, dass die Soziale Arbeit kein Zeugnisweigerungsrecht für sich geltend machen kann. Sozialarbeiter*innen müssen vor Gericht also prinzipiell über ihre Klient*innen aussagen, wenn sie vorgeladen werden – ein Zustand, der das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Sozialarbeiter*in und Klient*in erheblich belastet. Die zentralen Argumente waren bereits damals zu hinterfragen, halten heute einer Überprüfung aber gar nicht mehr Stand. Daher fordert ein Bündnis, dessen Mitglied wir sind, die Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Sozialarbeiter*innen, auch für die Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit sowie eine entsprechende Reform des § 53 Abs. 1 StPO.

Lesen Sie hier die Stellungnahme inklusive Begründung unseres Dachverbands BAG „Ausstieg zum Einstieg“ e.V.

Start der Online-Beratung

Immer mehr Menschen beschreiten virtuelle Wege, auch um Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen – dies nicht erst seit Corona, jedoch hat die Pandemie diese Entwicklung verstärkt und weiter vorangebracht. Gemeinsam im „Nordverbund Ausstieg Rechts“ haben wir daher eine Online-Beratung aufgebaut. So ist es nun möglich, über die Website https://www.nordverbund-ausstieg.de/online-beratung.html mit jedem Beratungsangebot in den norddeutschen Bundesländern datenschutzkonform und vor allem anonym in Kontakt zu treten.

„Misch mit!“-Broschüre – Erfahrungen und Konzepte des demokratiepädagogischen Unterrichts von Kick-off

Die Broschüre „Misch mit! Erfahrungen und Konzepte des demokratiepädagogischen Unterrichts von Kick-off“ ist ein Ergebnis der Erfahrungen aus unserem demokratiepädagogischen Unterricht. „Misch mit!“ findet im Rahmen des Projekts „Kick-off. Prävention und Deradikalisierung in Strafvollzug und Bewährungshilfe in Schleswig-Holstein“ statt, das KAST e.V. gemeinsam mit der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein durchführt.

Seit Anfang 2018 konnten wir mit unserem Unterricht und unseren eigens entwickelten Konzepten Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit im Jugendstrafvollzug sammeln und diese weiterentwickeln. Im letzten Jahr haben wir uns entschlossen, diese Erfahrungen zu teilen und unsere Konzepte und Materialien anderen Akteur*innen zur Verfügung zu stellen. Sie finden in der Broschüre neben einer Einleitung zu den Hintergründen detaillierte Sitzungskonzepte zu 13 verschiedenen Themen sowie zugehörige Arbeitsmaterialien zum Download auf unseren Websites (https://provention.tgsh.de/angebote/politische-bildung/ und www.kast-sh.de/material/demokratiepaedagogik).

Neue Veröffentlichung: Biografien (extrem) rechter Aussteiger*innen und ihr Einsatz in pädagogischen Settings

Aktuell gibt es eine Vielzahl an Biografien von Aussteiger*innen aus der (extremen) Rechten, an denen ein anhaltend großes Interesse besteht. Weiterhin werden immer wieder Aussteiger*innen in der Bildungsarbeit eingesetzt. Beide Themen wurden in einem Service-Seminar des Nordverbunds Ausstieg Rechts an der Evangelischen Hochschule „Das Rauhe Haus“ einer kritischen Betrachtung unterzogen.

Der Werkstattbericht 2.0 gibt mit seinen Rezensionen einen Überblick über aktuelle Biografien verschiedener Formen (Bücher, Videos), er dokumentiert sinnvolle Leitfragen für die eigene Beschäftigung mit diesen und gibt Denkanstöße für den Umgang mit der gesamten Thematik.

Er kann gern bei uns als Buch bestellt werden oder ist als PDF verfügbar: Download.

Video: Der Nordverbund stellt sich vor

Was macht eigentlich der Nordverbund? Wie sieht unsere Arbeit aus und was sind die Inhalte unserer Distanzierungsarbeit? Unser neues Video beschreibt unseren Arbeitsalltag.

Stellungnahme: Anfragen zu Veranstaltungen mit Aussteiger*innen

Liebe Kolleg*innen,

da wir immer wieder Anfragen zu Veranstaltungen bekommen, bei denen Aussteiger*innen aus (extrem) rechten Szenekontexten Schulen, Jugendräume oder ähnliches besuchen möchten und wie unsere Position als professionelle Beratungsangebote dazu ist, möchten wir an dieser Stelle auf eine Untersuchung aus Schleswig-Holstein verweisen: https://www.nzkrim.de/fileadmin/nzk/Publikationen/2019_IB_schulbasierte_Praeventionsmassnahmen_Aussteiger_Gansewig_Walsh.pdf.

Von den in den norddeutschen Bundesländern tätigen Distanzierungs- und Ausstiegsangeboten werden keine Aussteiger*innen an Schulen und andere Institutionen vermittelt. Ergänzend zu der Studie sind hier einige Bedenken der Mitglieder des Nordverbundes aufgeführt.

Falls es den Bedarf gibt, sich mit der Biografie von Ausgestiegenen auseinanderzusetzen, ist die Biografie von Timo F., Neonazi (https://www.arena-verlag.de/artikel/neonazi-978-3-401-60294-3), zu empfehlen. Zu diesem Buch gibt es pädagogisches Begleitmaterial, welches der Nordverbund mit herausgegeben hat. Oftmals ist der Bedarf an Schulen oder Institutionen jedoch ein anderer, bei dem nach einem klärenden Gespräch etwa mit dem regionalen Ausstiegsangebot sinnvollere Alternativen zu einer Lesung oder einem Besuch von Aussteiger*innen gefunden werden können.

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.

Der Text basiert, mit freundlicher Genehmigung, auf der Veröffentlichung des LPR Niedersachsen vom 11.03.2020.

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